Podcast-Folge #06: Kastration
Herzlich willkommen zurück zu unseren Podcast-Blog-Serie! Wir freuen uns, Ihnen spannende Einblicke aus unserem neuesten Podcast-Gespräch mit Frau Dr. Jutta Ziegler zu präsentieren. In der aktuellen Episode dreht sich alles um Kastration, Sterilisation und den Hormon-Chip bei Haustieren. Hier sind die wesentlichen Erkenntnisse aus unserem Gespräch. Falls Sie mal Zeit und Lust bekommen, unseren Podcast nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören, finden Sie uns auf den folgenden Portalen:
Spotify: https://podcasters.spotify.com/pod/show/dr-ziegler-naturfutter
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCHECfA-bCkvi6ovDsmsGlZw
Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation
Frau Dr. Jutta Ziegler erklärt, dass bei der Kastration die Hoden (beim Rüden) bzw. die Eierstöcke (bei der Hündin) entfernt werden. Dies macht das Tier unfruchtbar. Bei der Sterilisation hingegen werden lediglich die Samenstränge oder Eileiter durchtrennt. Diese Methode wird in der Regel nicht bevorzugt, da sie nicht die gewünschten Verhaltensänderungen wie die Unterdrückung der Läufigkeit oder das Markieren bei Rüden bewirken kann.
Gründe für eine Kastration
Die Kastration kann für viele Tierbesitzer eine sinnvolle Maßnahme sein, insbesondere um die Belastungen der Läufigkeit bei Hündinnen zu vermeiden oder um unerwünschtes Verhalten bei intakten Rüden zu kontrollieren. Bei Katzen ist die Kastration besonders wichtig, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, da Katzen oft Freigänger sind.
Methoden der Kastration
Es gibt zwei Hauptmethoden der Kastration: chirurgische und chemische. Bei der chirurgischen Methode werden die Geschlechtsorgane entfernt, während bei der chemischen Kastration Hormonspritzen oder -chips verwendet werden, um die Produktion von Geschlechtshormonen zu unterdrücken.
Der Hormon-Chip
Der Hormon-Chip wird zwischen die Schulterblätter des Tieres implantiert und gibt kontinuierlich Hormone ab, die die Produktion von Testosterons hemmen. Je nach Chip hält die Wirkung sechs oder zwölf Monate an. Anfangs kann es zu einem kurzfristigen Anstieg des Testosteronspiegels kommen, der vorübergehend zu aggressivem Verhalten führen kann.
Vor- und Nachteile der Kastration
Die chirurgische Kastration ist irreversibel, was bedeutet, dass die Operation nicht rückgängig gemacht werden kann. Chemische Methoden bieten den Vorteil der Reversibilität, können jedoch ebenfalls Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Verhaltensänderungen mit sich bringen. Auch Inkontinenz ist eine mögliche Folge bei kastrierten Rüden und Hündinnen.
Altersgerechte Kastration
Bei Katzen empfiehlt es sich, die Kastration nach dem Zahnwechsel, also etwa mit sieben Monaten, durchzuführen. Bei Hunden, insbesondere bei größeren Rassen, sollte man bis zur vollständigen körperlichen Entwicklung warten – oft bis etwa drei Jahre. Eine zu frühe Kastration kann die körperliche und psychische Entwicklung beeinträchtigen.
Kastration bei Tierschutztieren
Bei Tierschutztieren ist die Kastration oft notwendig, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Im Gegensatz zu Tieren in Privatbesitz können Tierschutztieren nicht immer beaufsichtigt werden, weshalb eine Kastration sinnvoll sein kann.
Gesetzliche Regelungen
In Deutschland ist es nach dem Tierschutzgesetz verboten, gesunde Hunde zu kastrieren. In Österreich sind die Regelungen etwas flexibler, da Kastrationen zur Verhinderung der Fortpflanzung erlaubt sind, jedoch auch hier das Verbot für gesunde Tiere besteht.
Ethische Überlegungen
Frau Dr. Ziegler betont die ethische Verantwortung der Tierhalter. Eine Kastration sollte gut überlegt werden, da sie erhebliche Auswirkungen auf das Tier haben kann. Oft kann unerwünschtes Verhalten besser durch Training und Erziehung als durch eine Kastration kontrolliert werden.
Empfehlungen für Tierhalter
Für gesunde Tiere lehnt Frau Dr. Ziegler grundsätzlich die Kastration ab. Es ist wichtig, das Verhalten Ihres Tieres zu beobachten und gegebenenfalls durch Training zu beeinflussen. Es gibt auch umfassende Literatur zu den gesundheitlichen Nachteilen der Kastration, wie etwa das Buch von Udo Gansloßer über Kastration beim Hund.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen wertvolle Informationen geliefert. Hören Sie sich auch gerne die komplette Podcast-Folge >>hier<< an.