Katzen BARF – ein Fallbeispiel (Teil 2 von 2)

2024-05-20 10:00:00 / BARF / Kommentare 0
Katzen BARF – ein Fallbeispiel (Teil 2 von 2) - Katzen BARF – ein Fallbeispiel (Teil 2)

Lesezeit: ca. 8 Min. | von Asoka Fernando

Katzen BARF – ein Fallbeispiel (Teil 2 von 2)

In Teil 1 unseres Katzen-BARF-Fallbeispiels haben wir die Grundlagen für eine wöchentliche BARF-Ration behandelt. Heute wollen wir uns eine BARF-Wochenration für die Katze genauer ansehen. Natürlich ist es leichter einen Sack Trockenfutter aufzureißen, als sich zur Fütterung seiner Katze Gedanken zu machen. Aber es zahlt sich aus, spätestens wenn man mit seinem Schnurrer ständig beim Tierarzt ist und teilweise horrende Tierarztrechnungen zu bezahlen hat. Die Schwachstelle der Katzen sind ihre Nieren. Oft bekommen Katzen die in Wohnungen leben und ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert werden, Nierenprobleme. Als Steppentiere trinken sie von Haus aus wenig und wenn man nun viel Trockenfutter füttert, bringt man seine Katze in einen Zustand ständiger Dehydration.

Die Lösung ist einfach!

Ein paar grundlegende Gedanken zu Katzenfütterung sind einfach notwendig, dann kann es los gehen.

Anhand des KGW meiner Katze errechne ich die Tagesfutterration. Diese multipliziere ich mit 7, denn die Katze wird täglich (auch mehrmals) in kleineren Rationen der Tagesfuttermeng gefüttert.

Am Beispiel meiner 3,5 kg schweren Hauskatze sieht das so aus:

  • 3500 g x 4 % = 140 g Tagesfuttermenge
  • 140 g x 95 %  = 133 g tierischer Anteil, das ist der Anteil der aus Muskelfleisch, Fett, RFK, Blut und Ballaststoffen besteht.
  • 140g x 5% = 7 g, das ist der pflanzliche Anteil, der aus Obst, Gemüse oder Flohsamenschalen, Chiasamen bestehen kann.
  • Meine Einkaufsliste ist daher eine Wocheneinkaufsliste (Mengen x 7) oder eine Monatseinkaufsliste (Mengen x 30).

Machen wir gemeinsam eine genaue Wocheneinkaufsliste für meine Katze mit 3,5 kg KGW:

  • 140 g beträgt die Tagesfutterration
  • 133 g davon sind der tierische Anteil
    • 70% Muskelfleisch inklusive Hühnerherzen, am besten gewolft (faschiert) inkl. 20 % Fett, das ergibt 93 g x 7 = 651 g Fleisch, darin sollen ca. 130 g Fett enthalten sein. Um es uns einfacher zu machen, runden wir auf 650 g ab, ziehen 130 g ab, dann bleiben 520 g reines Fleisch und wir nehmen noch 130 g Fett dazu.
  • Wenn du dich erinnerst, haben wir bei den RFK 20 g Tagesration errechnet, das ergibt auf die Woche 20 g x 7, also 140 g. Beim Einkauf würden wir wohl auf 150 g oder 200 g aufrunden, da die Verpackungsgrößen nur festgelegte Mengen enthalten.
  • Jetzt fehlen noch die Innereien. Wir sind oben auf einen Tagesbedarf von 15 g gekommen und rechnen nun 15 g x 7 = wir kommen also auf 105 g, die wir auf 100 g abrunden. Daraus ergeben sich 50g Leber und 50 g Milz, Nieren. Wir können aber auch 100 g Milz und Nieren, oder mal nur Milz oder Nieren oder auch nur 100 g Leber füttern. Das ist nicht so streng zu nehmen.
  • 7 g davon sind pflanzlicher Anteil, wir können das genau dosieren oder einfach auf 10 g aufrunden. Runden wir auf 10 g auf, ergeben sich 10 x 7 g, also 70 g Ballaststoffe für die Woche.

Der Einkauf im Barf-Shop für die Wochenration meiner 3,5 kg Katze würde dann so aussehen, 2 Möglichkeiten:

  1. Ich habe wenig Zeit? Dann greife ich auf ein fertiges Katzen-Barf-Menü zurück! Dann nehmen ich mir das bereits zusammengestellte, fertige Katzenmenü. Dazu gebe ich eventuell noch ein bisschen Butter oder Lachsöl dazu um es aufzupeppen.  Wie viele Portionen das sind, kann unterschiedlich sein, ich kaufe dann Katzenmenüs für mindestens 1 Woche –

oder

  1. Ich stelle mir mein Katzenmenü anhand der soeben oben erarbeiteten Liste selbst zusammen. Ich kaufe dann

Hier noch einmal im Überblick:

BARF-Wochenplan

Abschließend lässt sich sagen, dass das BARFen von Katzen zwar eine gewissenhaften Planung und Vorbereitung erfordert, aber die Vorteile für die Gesundheit der Katze erheblich sind. Durch die individuell angepasste Ernährung können typische Probleme, wie Nierenprobleme, reduziert und die allgemeine Vitalität und Lebensqualität der Katze gesteigert werden. Mit einer sorgfältig zusammengestellten Wochenration und der richtigen Mischung aus tierischen und pflanzlichen Anteilen, inklusive wichtiger Nährstoffe und Öle, sichern wir eine artgerechte und ausgewogene Ernährung für unsere schnurrenden Begleiter. Die Mühe lohnt sich also – nicht nur für die Gesundheit der Katze, sondern auch für das harmonische Miteinander zwischen Mensch und Tier. Die Entscheidung für BARF kann somit als ein wichtiger Schritt in Richtung einer bewussteren und verantwortungsvolleren Haustierhaltung betrachtet werden.

Wenn Sie unser erstes Fallbeispiel zum Thema Katzen-BARF verpasst haben, können Sie diesen Blog-Artikel sehr gerne nochmal >>hier<< nachlesen.


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