Für viele Hunde-Welpen bzw. Junghunde steht nun der Besuch einer Hundeschule auf dem "Stundenplan". Neben der Verbesserung des Grundgehorsams, geht es um die Sozislierung mit Artgenossen. Neben den Standardkursen sind viele Halter an weiterführenden Ausbildungen sowie Hundesportarten (Mantrailing, Agility, Longieren, Nasenarbeit etc.) interessiert.
Um Sie in Ihrem Entscheidungsprozess zu unterstützen, finden Sie nachstehend einige Tipps für die Wahl "Ihrer" Hundeschule.
Neben der guten Erreichbarkeit in einem angemessenen Zeitrahmen, spielt auch der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle. Die Preise für die Standardkurse sollen im üblichen Rahmen liegen. Diese Punkte alleine sollten aber nicht die ausschlaggebenden Kriterien sein.
Vielmehr sollten Sie darauf achten:
- Der Platz sollte eingezäunt und so abgesichert sein, dass auch junge Hunde kleiner Rassen kein Loch finden und entschlüpfen können
- Der Hundeplatz sollte wegen der möglichen Verletzungsgefahr eben und ohne Löcher oder Maulwurfshügel sein
- Schattenspendende Bäume sollten vorhanden sein, diese werden besonders im Sommer gerne frequentiert
- Ein Beratungsgespräch und eine anschließende Schnupperstunde sollte in jedem Fall möglich sein
- Die Atmosphäre sollte ruhig, stressfrei und entspannt sein
- Die HundetrainerInnen sind freundlich und respektvoll im Umgang mit den Hundehaltern
- Der Umgang mit den Hunden ist ebenso respektvoll, freundlich und verständnisvoll, auch wenn eine Übung mal nicht so toll läuft
- Die TrainerInnen haben nachweislich eine Ausbildung absolviert und können auch nennen wo sie diese gemacht haben
- Es wird nach aktuellen Lernmethoden und mit positiver Verstärkung gearbeitet
- Das Training/die Kurse finden in Kleingruppen (max. 6 Hunde pro Trainer) und nach Größe der Rassen und Alter getrennt statt
- Die einzelnen Übungen sollen verständlich erklärt und Fragen bereitwillig beantwortet werden
- Die Hunde werden nicht über- oder unterfordert, Eingehen auf den jeweiligen Ausbildungsstand sollte selbstverständlich sein
- Beim Spielen werden die Hunde genau beobachtet damit kein Mobbing entsteht
- Jedes Training sollte mit einer positiven Erfahrung beendet werden
- Der Hund sollte sich auch am Platz lösen dürfen wenn das notwendig ist, ohne dass großes Aufhebens darum gemacht wird. Die Hinterlassenschaften sind selbstverständlich zu entfernen
- Der Hund darf jederzeit seinen Durst in bereit gestellten Näpfen stillen
- Zwischen den Übungen werden Pausen gemacht
- Wenn Ihr Hund zum Vorzeigen einer Übung „ausgeborgt“ wird muss erst gefragt werden
- Hund und Mensch sollten sich wohl fühlen. Nur in entspanntem Umfeld ist Lernen und gelerntes abzurufen möglich
Die folgenden Punkte zeichnen keine gute Hundeschule aus:
- Wenn gleich beim ersten Besuch Einschreibgebühr und Mitgliedsbeitrag für das ganze Jahr verlangt werden
- Die Trainer werden laut und ungehalten, wenn eine Übung einmal nicht klappt
- Es wird mit Druck, Zwang und Strafe gearbeitet (z. B. Leinenruck und Druck auf das Hinterteil beim Sitz, anschreien, schubsen, niederdrücken usw.)
- Würgehalsbänder, Kettenhalsbänder, Reizstromgeräte, Stachelhalsbänder, Sprühhalsbänder, „Erziehungsgeschirre“ die einschneiden, Rütteldosen, Wurfdisks und Wasserspritzpistolen oder -flaschen sind tabu und verboten (Tierschutzgesetz!)
- Der Hund wird körpersprachlich bedroht oder bedrängt
- Der Hund wird gemaßregelt wenn er sich lösen muss
- Der Hund verbringt den Großteil der Stunde im Auto oder in einer Box und wird nur zwei Mal für fünf Minuten für die Übungen auf den Platz geholt
- Lauter und herrischer Ton sind kein Indiz für eine positiv arbeitende Hundeschule
- Raufergruppen – besser nicht! Die Hunde lernen dabei nichts, außer andere anzupöbeln
- Sie müssen in der Hundeschule angebotenes Hundefutter oder Leckerlis kaufen
- Sie werden herablassend und respektlos behandelt
- Nehmen Sie bitte Abstand von Hundetrainern und Hundeschulen, die veralteten Ausbildungsmethoden nachhängen und Anhänger der Rudelführer-Theorie sind
- Lassen Sie sich zu nichts drängen. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und vertrauen Sie darauf, wenn es Ihnen sagt, dass sich etwas nicht stimmig anfühlt.
Mittlerweile gibt es auch viele mobile HundetrainerInnen und besonders Halter von verhaltensauffälligen Hunden nehmen Kontakt zu Verhaltensberatern auf. Diese sind meistens sehr gut ausgebildet und qualifiziert. Leider aber nicht immer, obwohl das vorgegeben wird.
Gutes Verhaltenstraining braucht Zeit und Geduld. Bitte glauben Sie niemandem, der Ihnen weismachen will, dass Ihr Hund in drei Stunden oder an einem Wochenende „therapiert“ oder „resozialisiert“ ist. Das ist, abgesehen davon, dass es unglaubwürdig und unseriös ist, gar nicht möglich. Eine Verhaltensänderung herbeizuführen dauert Wochen bis Monate.